Kleine
Wetterkunde mit
freundlicher Genehmigung der Firma VTS
Willkommen auf
unserer Info-Seite für gebräuchliche Begriffe aus Meteorologie und Umwelt.
Hier finden Sie
wichtige Beschreibungen um die Funktionen einer Wetterstation besser verstehen zu
können.
Wetter
Wetter -
beschreibt den Zustand der Atmosphäre - einschl. Temperatur, Wind, Wolken,
Niederschläge an einem Ort zu einer bestimmten Zeit. Über einen langen Zeitraum
betrachtet spricht man von Klima.
Luftfeuchtigkeit (relative Feuchte)
Die
Luftfeuchtigkeit an sich gibt den Wasserdampfgehalt der Luft an. Wie viel
Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt stark von deren Temperatur und dem
Luftdruck ab. Man spricht deshalb von relativer Luftfeuchtigkeit. Sie
beschreibt den momentanen Wasserdampf-Gehalt der Luft, als Prozentwert zur
maximal möglichen Aufnahmemenge bei gegebenen Verhältnissen.
Die relative
Luftfeuchtigkeit stellt also keinen absoluten Wert der Luftfeuchtigkeit dar.
100% relative
Luftfeuchte bedeutet deshalb nicht, dass man sich unter Wasser befindet.
Es heißt
lediglich, dass die Luft momentan nicht mehr Wasserdampf aufnehmen kann und
eine Sättigung vorhanden ist. Die absolute Luftfeuchtigkeit wird in
Gramm-Wasserdampf / Kubikmeter-Luft angegeben: So kann z.B. Luft mit einer Temperatur
von 0°C, 5g Wasserdampf aufnehmen; Luft mit einer Temperatur von 20°C bereits
17g und bei 30°C sind bereits 30g Wasserdampfgehalt möglich.
Jeder dieser Zustände
entspricht dabei 100% relativer Luftfeuchte. Ist die Luft nicht mit Wasserdampf
gesättigt, so enthält sie weniger als 100 %. Wird Raumluft mit 60 % relativer
Luftfeuchte von beispielsweise 18 ° C auf 25 ° C erwärmt, hat sie, obwohl die absolute Wassermenge konstant bleibt, nur
noch 40 % relative Feuchte.
Umgekehrt wird
bei der Kühlung von Luft irgendwann der sogenannte Taupunkt erreicht. Das ist
der Punkt, an dem die Luft die Marke von
100 % Feuchte erreicht und das enthaltene Wasser nicht mehr dampfförmig bleibt.
Es entsteht Kondensat (z.B. feuchte Ecken in Wohnräumen, oder Wolken und Nebelbildung
im Freien).
Taupunkt
Der Taupunkt ist
jene Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist (100% relative
Luftfeuchtigkeit). Bei weiterer Zuführung von Wasserdampf oder weiterer
Abkühlung der Luft kommt es zur Kondensation. Der Taupunkt ist ein wichtiger
Indikator für die Vorhersage von Dunst, Nebel oder Wolkenbildung
(Wolkenuntergrenze in der Luftfahrt).
Da die
Temperatur mit der Höhe abnimmt, kann durch die Differenz zwischen Taupunkt und
Außentemperatur die Höhe der Kondensationsvorgänge bestimmt werden
(Wolkenbildung).
Liegen z.B.
Taupunkt und Lufttemperatur in den Abendstunden sehr nahe beieinander, ist die
Wahrscheinlichkeit von Nebelbildung während der Nacht sehr hoch.
Der Taupunkt
gibt auch einen Hinweis auf den Wassergehalt der Luft: Hohe Taupunkt-Werte
bedeuten einen hohen Wasserdampf-Anteil der Luft und tiefe Werte einen
niedrigen Wasserdampf-Anteil.
Ebenso ist es
möglich mit dem Taupunkt-Wert die tiefsten Nachttemperaturen vorherzusagen.
Vorausgesetzt es ziehen während der Nacht keine neuen Wetterfronten auf,
gibt Ihnen der Taupunkt-Wert am Abend
die tiefste Temperatur der Nacht an.
Degree-Days
oder Wert-Tage (Temperatur-Summen)
„Growing Degree Day's,- Unit's oder Heat Unit's“ sind in den USA
verwendete Einheiten - hierorts vergleichbar mit
Tages-Durchschnitts-Temperatur-Summen-Werten.
Danach ist ein
"Wert-Tag" die Einheit für die Zu- oder Abnahme der
Tages-Durchschnitts-Temperatur über einen ganzen Tag.
Ein "Wert-Tag" ist
z.B. erreicht wenn die Temperatur-Änderung innerhalb von 24 Stunden 1°betrug.
Ebenso ist ein "Wert-Tag" erreicht wenn die Temperatur-Änderung in 1
Stunde 24° beträgt. Mit dieser Summierungs-Methode stehen vielfältige
Anwendungsgebiete offen.
Ein sehr
effektiver Einsatz dieser Berechnungs-Methode kommt zum Beispiel im Agrar- oder
Gartenbausektor zum Tragen.
Damit ist es
möglich, genaue Zeitpunkte für die Saatausbringung, den Bewässerungs- und
Pestizideinsatz zu bestimmen.
Im Energiesektor
passen Sie damit die Leistung von Heizung oder Kühlung optimal an Ihre Vorgaben
und Wünsche an.
Wind Chill
(scheinbare Temperatur)
Der Wind Chill stellt jene Temperatur dar, die wir bei Vorhandensein
von Wind fühlen. Wenn durch Windeinfluss, die am Körper anliegende isolierende Luftschicht
weggeblasen wird, empfinden wir die Lufttemperatur dadurch niedriger als
diese
tatsächlich ist.
Der Effekt des
Wind Chill wird für uns bei Temperaturen unter + 7°C
spürbar, kann dann aber extreme "gefühlte" Differenzen aufweisen. Hat
die Umgebungsluft z.B. eine Temperatur von +5°C und die Windgeschwindigkeit
beträgt 25 km/h, fühlt sich die Luft für uns wie -5°C an. Bei einer aktuellen
Temperatur von -5°C und einer Windgeschwindigkeit von 30 km/h erleben wir die
frostige Kälte von -20°C.
Hitze Index
(scheinbare Temperatur)
Die scheinbare
Temperatur, oder auch Temperatur/Feuchte-Index genannt ist ein wichtiger
Indikator für die Beurteilung des Hitzeschlag- oder Hitzestress-Risikos.
Jeder kennt das Gefühl der Schwüle und des daraus resultierenden
Unbehagen.
Der Zusammenhang
zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist dafür ausschlaggebend.
Ein hoher
Wasserdampfanteil der Luft (hohe
Luftfeuchtigkeit)
behindert und verlangsamt dabei die natürliche Kühlung unseres Körpers. Die
Umgebungsluft kann das durch Verdunstung über die menschliche Haut abgegebene
Wasser nicht mehr aufnehmen. Die Körpertemperatur steigt dadurch an und das
Hitzeschlagrisiko steigt.
Dieser Effekt
kommt ab einer Temperatur von +20°C und mehr zum Tragen.
Luftdruck (barometrischer Luftdruck)
Das Gewicht der
Luft in unserer Atmosphäre erzeugt einen bestimmten Druck auf der
Erdoberfläche. Dieser "Luftdruck" wird auch atmosphärischer Luftdruck
genannt. Je mehr Luft sich über einer Fläche befindet, desto höher ist der
atmosphärische Luftdruck. D.h. der atmosphärische Luftdruck ändert sich mit der
Höhe. Unterschiedlich hoch gelegene Orte weisen daher einen unterschiedlichen
Luftdruck aus. Eine Höhenänderung von 9 m entspricht einer Luftdruckänderung
von 1 Millibar.
Um einen
"generellen" Luftdruck zu erhalten, rechnet man diesen
atmosphärischen Luftdruck deshalb auf den Luftdruck mittlerer Meereshöhe um
(MSN, Luftfahrt-QNH).
Dies ist nun der
allgemein bekannte barometrische Luftdruck, im Mittel 1013,20 Millibar
oder Hektopascal.
Der Luftdruck
steht auch in engem Zusammenhang mit den bestehenden Wetterbedingungen. Hoher
Luftdruck deutet immer auf warme Luftmassen und tiefer Druck dementsprechend
auf kalte Luftmassen hin. Für die Wettervorhersage ist allerdings die Änderung
des Luftdrucks entscheidender als der absolute Wert. Steigender Luftdruck
bedeutet Wetterbesserung und umgekehrt.